Bilder sind meine Seele

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# Kunst und Kultur

Bilder sind meine Seele

Die Akademie der Straße zeigt berührende Arbeiten von Obdachlosen in der Lutherkirche.

„Bilder sind meine Seele“ ist der Titel einer Ausstellung, die vom 24. Mai bis zum 25. Juni im Kunstforum der Ev. Luther-Kirchengemeinde in Bilk zu sehen ist. Gezeigt werden die Werke obdachloser Künstlerinnen und Künstler der Akademie der Straße.

Akademie der Straße
fiftyfifty und die Kunstprofessorin Katharina Mayer haben 2023 zusammen mit Obdachlosen die Akademie der Straße gegründet, ein wöchentliches offenes Angebot für Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Hier können sie unter professioneller Begleitung künstlerisch tätig werden, Ideen umsetzen und die eigene, nach gesellschaftlichen Maßstäben oft als gescheitert angesehene Lebensgeschichte in Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Texte einfließen lassen. Auf diese Weise werden Erfahrungen von Ablehnung bis Diskriminierung transzendiert und in eigenwillige, sehr persönliche und berührende Kunstwerke verwandelt.

Teilnehmende Künstler:innen
An der Ausstellung „Bilder sind meine Seele“ sind die Künstler:innen Karin Hirsch, Markus Schmid, Daniel Jelnikar, Josuah Sandner, Krickel Krakel, Mario Fois, Sammy N., Angelika Maksemjuk, Stefan di Felice und Sandra Martini beteiligt. Zu sehen ist eine Bandbreite an Techniken, Formaten und Motiven: Geometrische Formen, Bilder, die an Motive aus Märchen oder Mythen erinnern, Schriftzüge aus der Graffiti Kunst, ornamentale Methoden, informell anmutende Bilder, Karikaturen, figürliche Bilder und Fantasy. Allen Werken ist eine positive Grundstimmung gemeinsam. Sie geben die jeweiligen Lebenstragödien meist nur ansatzweise wieder. Dennoch werden mit ihrem Erschaffen schwere Lebenskrisen, Traumata, Verluste und gesellschaftliche Ausgrenzung verarbeitet.

Eröffnungsveranstaltung
Die Ausstellungseröffnung am 24. Mai um 15:00 Uhr wird begleitet von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm mit einer performativen Lesung eines Gedichtes von Sandra Martini, musikalischer Untermalung von Christoph Lahme (Harmonium) und Oliver Drechsel (Klavier) sowie zwei Aktionsständen mit Namen-Graffitis und Karikaturen.

Ein Kuchenbuffet gibt es von Teilnehmenden des Pilotprojektes „Housing First meets Gastro“, das von der Metro in Zusammenarbeit mit dem Straßenmagazin fiftyfifty und dem Verein Housing First zur Eingliederung ehemaliger Obdachloser in die Arbeitswelt gestartet wurde.

Katharina Mayer ist eine Vertreterin zeitgenössischer Fotografie und hat in ihrem Oeuvre immer wieder auch obdachlose Frauen und Männer inszeniert und abgelichtet. Lange bevor sie selbst Professorin an der UE-University in Berlin wurde, hat sie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd und Hilla Becher studiert. Ihre Werke befinden sich in hochkarätigen Sammlungen und werden international gezeigt. Mit ihren Ausstellungen in der fiftyfifty-Benefiz-Galerie hat sie der oft negativ konnotierten Wahrnehmung von Obdachlosen in Armut und Ausgegrenztsein andere Bildnisse entgegengesetzt, die die Würde der Menschen im Abseits, ihren Stolz und ihre Eigenwilligkeit betonen.

Mit der aktuellen Akademie der Straße-Klasse strebt Katharina Mayer eine Kontinuität und Re-Integration in verschiedene Kunst-Kontexte an. Es gab bereits zwei erfolgreiche Ausstellungen mit einigen Verkäufen. Außerdem hat die Akademie der Straße nach einer erfolgreichen Kooperation mit der Buchbinderei Mergemeier ihren Sitz dorthin verlegt.

Kunstforum der Ev. Luther-Kirchengemeinde
Seit 1999 präsentiert die Luther-Kirchengemeinde in regelmäßigen Abständen Kunst im Foyer der Kirche. Der Kirchengemeinde ist es ein großes Anliegen, Kunst allen Menschen zugänglich zu machen, Gedanken anzustoßen, die Fantasie anzuregen und gesellschaftliche Themen aufzugreifen. Das umgebaute Foyer mit Lichtinstallationen bietet dafür einen geeigneten Rahmen.

„Bilder sind meine Seele“ ist bis zum 25. Juni im Foyer der Ev. Luther-Kirchengemeinde, Kopernikusstrasse 9b zu den Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 11:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.

Kontakt:
Melanie Klofat, Telefon: 0163-321 34 66 oder E-Mail: melanie.klofat@ekir.de

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